Capoliveri
Das auf einer terrassierten Hochebene des Monte Calamita gelegene Capoliveri (167 m. ü. M.) hat einen längs gestreckte Struktur mit einer Hauptstraße, von der ein Winkelwerk von Gassen und Treppen abzweigt. Seine Ursprünge reichen in die Römerzeit zurück, wie die Etymologie seiner Namen zeit: er könnte sowohl aus Caput liberum (Freiheitsgipfel) in Beziehung auf verfolgte und Schutz suchende Menschen als auch aus Caput Liberi (Hügel des Libero, d.h. Bacchus geweiht), eine Anspielung auf die weiten Weinbaugebiete, abgeleitet sein.
Die Einwohner waren immer für ihre Freiheitsliebe bekannt. Man sagt,dass sie sich jeder Art von Auflagen widersetzten, Napoleon nicht akzeptiert und ihm starken Widerstand geleistet hätten. Der von soviel Eigensinn gereizte Herrscher was im Begriff, das Dorf zu stürmen und er hätte es auch getan, wäre es einer ortsansässigen Schönheit mit außergewöhnlichem diplomatischen Geschick nicht gelungen ihn davon abzuhalten.
Bis vor kurzem widmeten sich die Einwohner von Caoliveri der Landwirtschaft und dem Bergbau, vor allem der Gewinnung von Magnetit aus dem Monte Calamita, der soviel Erz enthält, dass die Kompasse der an der Küste vorbeiziehenden Schiffe gestört werden.
Haute ist Capoliveri ein sehr hübscher Ort mit vielen Geschäften, Restaurants und Bars mit Tischen im Freien, die dem Ort ein malerisches Aussehen geben. Von Capoliveri zweigen zwei Panoramastraßen ab: eine führt zu den Minen des Monte Calamita, die andere zur Cala dell'Innamorata. Das ganze Vorgebirge ist mit zahlreichen Straßen überzogen, die bis zu unwegsamen Stellen führen. Entlang der gesamten Küste die das große Vorgebirge umgibt, wechseln ruhige Strände mit feinem Sand, felsige Einbuchtungen, mitunter von einer üppigen Vegetation bedeckte Kaps und raue Klippen einander ab, die sich dank der Übernahme in Staatsbesitz und der Stilllegung der Minen unversehrt erhalten haben. Im südlichen Teil des Vorgebirges ist die Küste bei der Landzunge von Ripalti wegen der abtragenden Wirkung des Meeres völlig von Höhlen durchlöchert. Von der romanischen Kirche San Michele, die ein wenig außerhalb liegt, ist nur die Apsis erhalten, die im letzten Jahrhundert in die Totenkapelle des alten Friedhofs verwandelt wurde. In dieser Kirche las 1376 Papst Gregor XI. eine Messe, als er sich auf seiner Rückreise von Avignon nach Rom befand, wohin der Sitz des Papstes verlegt worden war. Der Von einem Sturm überraschte Würdenträger hatte damals Zuflucht in der Bucht von Porto Longone gesucht. Unmittelbar unterhalb des Dorfes befindet sich am Westhang des Hügels die durch ihre schöne Kuppel bekannte Wallfahrtskirche Madonna delle Grazie aus dem 16. Jahrhundert. Sie enthält eine Kassettendecke sowie eine wertvolle Tafelmalerei von Marcello Venusti (1512 – 1558). In der Nähe von Lacona erhebt sich der bescheidene Wallfahrtsort Madonnina della Neve (16. - 17. Jh.), dessen Name (Schnee – Madonna) für einen Seeort recht ungewöhnlich ist und vielleicht an das Wunder des Papstes Liborius erinnern soll. Bis zu vorigen Jahrhundert war der Wallfahrtsort von Eremiten bewohnt und heute wird jedes Jahr am 5. August ein großes Fest gefeiert, das viele Gläubige anzieht. In Naregno erhebt sich das Forte Forcardo (1678), das mit der auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens angebrachten Festung San Giacomo zu einem Verteidigungssystem gehörte, das den Golf von Mola, Stützpunkt der spanischen Flotte im oberen Tyrrhenischen Meer, abriegelte. Um Capoliveri befinden sich auch zahlreiche Strände, die teils autonome Badeorte mit Hotels geworden sind, wie das belebte zwischen den Kaps della Stella und Fronza gelegene Lacona oder Vorgebirges befindet sich das Touristenzentrum Costa die Gabbiani (Möwenküste), das aus zahlreichen Hotels, Restaurants und landwirtschaftlich betriebenen Gasthöfen besteht, die auch Urlauber aufnehmen.
Hier beginnen einige Fußwege, die zu privaten kleinen Stränden von Riplte, Remainolo, Punta Rossa bergab führen oder zu den Abhängen des Monte Calamita, wo man die alten Gruben besichtigen kann.
Erwähnenswert sind außerdem noch die Strände Pareti, Morcone und dell'Innamorata, mit dessen Namen sich eine romantische und schauerliche Sage verbindet. Eine Nymphe, die in eine Fischer verliebt war und ihn ertrunken glaubte, stürzte sich ins Wasser und fand dabei den Tod. Der Fischer war so betrübt, dass er zu den Göttern betete und sein Flehen erhört wurde, ihn in eine Möwe zu verwandeln.